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... das Webseitenportal von Marco Streit |
Das Haldentagebuch entstand während meines Aufenthaltes in Halden (Norwegen) in den Jahren 2004/2005.
Damals begann ich ein Onlinetagebuch zu führen, um die tägliche Berichterstattung zur Familie zu erleichtern.
Die Erfahrungen in Norwegen die meine Familie und ich gemacht haben können Auswanderern und Urlaubern hilfreich sein und daher lasse ich diese Aufzeichnungen im öffentlichen Bereich stehen.
Derzeit sind erst die Texte migriert. Demnächst folgen auch noch einige Bilder aus dieser Zeit.
Nach dem Aufstehen duschen wir nochmal und machen uns dann auf nach Stavangar um eine neue Kamera zu kaufen. Das passt uns zwar gar nicht ins Budget aber ohne Bilder ist es auch nicht schön. Wir finden sogar auf Anhieb einen grossen Elektronikfachhandel und nach einer halben Stunde ist ein Nachfolgermodel unserer alten Kamera in unserem Besitz.
Wir drehen noch eine schnelle Runde durch die Innenstadt und machen uns dann auf nach Prekestolen. Wir wollen dort zum berühmten Felsen wandern und trafen erst einmal unsere Nachbarschaft vom letzten Campingplatz wieder. Es lag tatsächlich an der Batterie. Die Wanderung benötigt 2 Stunden hin und auch wieder zurück. Aber es lohnt sich. 600 m über dem Meer geht es senkrecht hinunter. Wir waren total begeistert und froh eine funktionierende Kamera dabei zu haben.
Der Rückweg war ganz schön mühsam und kräftezehrend. Leider konnten wir nicht auf dem Parkplatz campieren (obwohl wir dort 75 NOK bezahlt haben). Also machen wir uns auf die Suche nach einem schönen Platz. Am Ende stehen wir auf einem Infoplatz an einem See aber leider auch an der Strasse. Wir hoffen auf eine ruhige Nacht um unsere Glieder zu regenerieren.
Nach dem Aufstehen fahren wir erneut zu dem besagten Strand für ein ganz besonderes Frühstück (bei strahlend blauem Himmel). Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von der Familie Filz und fahren weiter Richtung Stavangar. Wir nehmen dazu die RV44, eine Küstenstrasse mit einer unheimlich abwechslungsreichen Natur.
Den beeindruckendsten Teil verschlafen Franzisca und Susi leider. Aber am Nachmittag kommen wir bei Ogna an, einen ebenfalls sehr schönen Sandstrand. Dort liegt direkt ein Campingplatz. So parken wir davor und setzen uns eine Stunde in den Sand. Wir entschliessen uns noch etwas weiter zu fahren und finden in Orne ebenfalls einen Campingplatz direkt an einem Sandstrand.
Wir verbringen also die letzten warmen Stunden des Tages damit Franzisca im Sand spielend zuzusehen. Auf dem Rückweg zu unserem Wohnmobil machen wir eine böse Entdeckung. Unser Digitalkamera hat den Geist aufgegeben (d.h. die Optik). Schlechtes Ende eines schönen Tages. Frustriert gehen wir duschen und löffeln eine Packung Instantsuppe und Ravioli.
Kaum beim Essen werden wir von zwei deutschen Nachbarinnen gestört, die Probleme mit Ihrer Elektronik haben. Marco versucht zu helfen, kann aber nur feststellen, das es wahrscheinlich an der Batterie hängt. Als er zurückkommt schläft Franzisca schon tief und fest.
Wir fahren in Richtung Grimstadt und kommen zügig voran. Die Landschaft ist unbeschreiblich. Es ist sehr einsam und die Dörfer auf dem Weg verdienen eigentlich die Bezeichnung "Dorf" nicht. Kurz vor Grimstadt finden wir ein schönes Plätzchen um zum Mittag zu Grillen. Marco wirft den Einmalgrill an und schon gibt es Lammkotletts und Würstchen vom Grill an einem traumhaften See. Als das letzte Stück Fleisch auf dem Grill vor sich her brutzelt setzt Regen ein. (Gut haben wir drin gegessen).
Nach dem Mittag geht es weiter an die Küste. Wir wollen uns mit der Familie Filz treffen, die schon seit drei Wochen einige Flaschen Wein für uns durch Skandinavien fahren. Leider haben wir uns leicht verpasst, so das wir uns entgegenfahren. Als wir uns endlich getroffen haben giesst es in Strömen. Nach einer Stunde entschliessen wir uns gemeinsam nach Mandal zu fahren um dort zusammen die Nacht zu verbringen. Wir gelangen an einen wunderschönen Sandstrand an dem wir zu Abend essen und Susi die Haare geschnitten bekommt.
Leider können wir hier nicht über Nacht stehen bleiben. So fahren wir etwas aus dem Zentrum heraus auf einen Parkplatz und nächtigen dort. Wir haben dann noch eine wertvolle Flasche Wein geköpft und auf das Ergebnis der EM gewartet.
Wir wachten bei strahlend blauem Himmel auf. Es folgte eine recht kalte Katzenwäsche. Nach dem Frühstück (ohne heisses Wasser, da unser Wasserkocher mit 12V nicht funktionierte) machten wir uns auf den Weg zur Stabskirche in Heddal. Fasziniert von diesem eindrucksvollen Gebäude und den sanitären Einrichtungen des dazugehörigen Restaurants beschlossen wir einen Abstecher nach Rjukan zu unternehmen.
Dort gibt es den höchsten Wasserfall Norwegens, ein interessantes Technikmuseum mit einer interessanten Geschichte im Hintergrund: Während des zweiten Weltkrieges versuchten die Deutschen in diesem Tal schweres Wasser zur Produktion einer Atombombe zu gewinnen. Die Allierten sabotierten diese Bemühungen insgesamt dreimal. Die berühmteste Geschichte die während des zweiten Weltkrieges in Norwegen geschah. Also nichts wie hin. Als wir dort ankamen waren wir erst einmal über die Stadt selbst sehr enttäuscht. Als Marco dann in der Tourist Information auch noch erfahren musste, dass der Wasserfall kein Wasser führt dachten wir schon die ganze Fahrt wäre umsonst gewesen. Ins Museum wollten wir bei dem Wetter nämlich nicht. Trotzdem wollten wir uns das Tal etwas näher anschauen. Hier kommt die Sonne zwischen Oktober und März nicht ins Tal. Deswegen wurde extra eine Seilbahn erbaut, damit die Einwohner im Winter auch mal die Sonne zu Gesicht bekommen. Als wir ans Kraftwerk kamen, musten wir feststellen, das sich dieser Umweg gelohnt hatte. Das Tal ist hier sehr imposannt und ausserdem haben sich dort ein Paar verückte gefunden die Bunjee springen wollten. Also haben wir etwas zugeschaut und spekuliert was mit dem passiert was beim Sprung in die Hose geht...
Auf der Rückfahrt wollte Marco noch ein kurzen Fotostopp einlegen. Als wir wieder losfahren wollten gab es an der Ausfahrt einen schweren Unfall. Eine Minute schneller (ohne Fotostopp) und wir wären mitten drin gewesen. Hapuuuh. Auf dem Weg in Richtung Kristansand suchten wir nach einer Möglichkeit einen 12V-Wasserkocher zu kaufen. An der vierten Tankstelle entdeckten wir dann einen. Der benötigt zwar fast eine Stunde bis das Wasser kocht, aber immerhin es kocht. Gegen halb sechs haben wir auf einem Campingplatz eingecheckt, damit wir unsere Akkus wieder aufladen und eine oder auch zwei Duschen nehmen können.
Franzisca fand letzteres im Übrigen gar nicht amüsant.
Am Institut gab es am Mittag eine Grillparty, da die nächsten drei Wochen die Kantine geschlossen ist. Das war die erste solche Grillparty in Halden und ein voller Erfolg. Gegen 11:00 Uhr sollte es die ersten Würste geben und natürlich fanden sich auch alle um diese Uhrzeit auf dem Parkplatz ein. Am Abend ging es dann endlich los in den Urlaub.
Da es sich dabei weniger um Erlebnisse in Halden handelt, haben wir ursprünglich ein eigenes Urlaubstagebuch geschrieben, dieses jetzt aber in das Haldentagebuch integriert.
Nach der Arbeit ging es also los. Wir versuchten zuerst noch das Gas zu installieren, doch das wollte nicht so recht. Also beschlossen wir noch kurz über Fredrikstad zu fahren, um beim Besitzer nachzufragen. Doch als wir dort ankamen, war schon geschlossen. Also fuhren wir weiter durch den Oslofjiordtunnel und durch Drammen.
Dort regenete es ganz schön. Wir beschlossen "wild" zu campen und suchten "nur" zwei Stunden nach einem geeigneten Ort. Hinter Kongsberg fanden wir eine idylische Silbermine mit Fussballplatz und See wo wir gegen 10 Uhr beschlossen stehen zu bleiben und zu Abend zu essen. Unsere erste Nacht war dementsprechend recht ruhig...
Villes Abschiedsparty findet am Nachmittag statt. Es ist das übliche Kaffeetrinken mit den üblichen Reden. Es war geplant am heutigen Nachmittag das Wohnmobil abzuhohlen, Jedoch musste es in die Werkstatt. Gegen 20:00 Uhr konnten wir es dann doch noch abholen. Auf der Rückfahrt gab es nach wenigen Kilometern einen Knall im Motor. Als wir in Halden ankamen stellte Marco fest, das sich ein Schlauch gelöst hatte. Er konnte diesen Fehler schnell beheben. Trotzdem blieb ein komisches Gefühl.
Morgen ist die Farewell Party für Ville, meinen Bürokollegen. Wir gehen nach der Arbeit nach Halden um ein passendes Abschiedsgeschenk zu kaufen. Nach längerer Diskussion entscheiden wir uns für einen Kalender mit schönen Fotographien aus ganz Norwegen. Anschliessend geht es zum Einkaufen nach Schweden.
Susi ist ganz in der Plannung für unseren Urlaub aufgegangen und hat mittlerweile richtig Stress.
Das gute Wetter am Abend hat leider nicht zum nächsten Morgen gereicht. Es sieht wieder sehr trübe aus. Am Nachmittag machen wir uns trotzdem nochmals zum Fest auf. Um 15:30 Uhr sind wir dort und müssen erfahren, dass um 16:00 die Verpflegungsstände schliessen. Hier weiss man wie man feiert...
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